DIN 18040

Leitsysteme im öffentlichen Raum

Die Orientierung im öffentlich zugänglichen Verkehrs- und Freiraum auch für sensorisch eingeschränkte Menschen muss über ein durchgängiges vernetztes Leitsystem gewährleistet werden.

• Warn-, Orientierungs- und Leitelemente gut auffindbar und zugänglich, deutlich unterscheidbar, einheitliche Gestaltung
• Funktion unabhängig von Jahreszeit und Witterung

Anwendung des Zwei-Sinne-Prinzips

• Wegeleitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen mit akustisch-taktilen Lichtsignalanlagen ergänzen, sowie Handlaufbeschriftungen, taktilen Plänen und Tastmodellen
• für sehbehinderte Menschen Leit-, Warn- und Orientierungselemente visuell kontrastreich (K ≥ 0,4) gemäß DIN 32975 Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum zur barrierefreien Nutzung, große Schriftzeichen bzw. Bilddarstellungen
• für blinde Menschen taktil mit Bodenindikatoren nach DIN 32984, durch Wechsel im Oberflächenbelag, akustische Leitelemente

Wegeführung

• Straßen und Wegenetze mit unterschiedlichen Materialien wie Plattenbelägen für unterschiedliche Funktionen gliedern und markieren
• Funktionen wie Fahrbahn, Parkstreifen, Radweg, Gehweg, Mittel- und Randzonen einheitlich und wiedererkennbar kennzeichnen
• Gehwege mit eindeutiger Begrenzung zu angrenzenden Flchen (Kantensteine ≥3cm hoch)
• Kreuzungen, Haltestellen, Bahnsteige mit speziell strukurierten Bodenplatten kennzeichnen
• Richtungsänderungen gut erkennbar gestalten
• Haupt- und Nebenwege durch Materialwechsel unterscheidbar gestalten
• Sicherung von Hindernissen und Unfallschwerpunkten wie Absturzkanten ohne Geländer (z.B. Kaimauern, Podeste oder Terrassen), Briefkästen, Mülleimer und Fahrradständer, Sitzbänke und Lichtmaste, Muldenrinnen und Beeteinfassungen

Bodenindikatoren nach DIN 32984 Bodenindikatoren im öffentlichen Raum

Bodenelemente mit einem hohen taktilen, visuellen und gegebenenfalls akustischen Kontrast zum angrenzenden Bodenbelag

Bodenindikatoren sollten nur dort verwendet werden, wo Gehwege und Flächen nichts bereits durch andere klar erkennbare und ertastbare Markierungen, Leitelemente oder Leitlinien ausreichend gekennzeichnet sind (Borde, Häuserkanten, Oberflächenstrukturen, Rasenflächen u.a. "sonstige" Leitelemente nach DIN 32984).

Hinweis: Die DIN 32984 wurde neu gefasst - Ausgabe 2023-04.

Akustische Leitelemente

• elektronische Wegemarkierungen, akustische Kontraste des Klangverhaltens unterschiedlich strukturierter Oberflächen und/oder unterschiedlicher Materialien, der beim Überstreichen mit dem Langstock wahrnehmbar sind

Akustische und taktile Führungssysteme an Ampeln gemäß DIN 32981: Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte an Straßenverkehrs-Signalanlagen gehören zum "Gesamtsystem Querungsstelle" mit Borden, Bordabsenkungen und Bodenindikatoren.

Optische / visuelle Leitelemente

• farbige Markierungen
• Pläne und Schilder, für Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit motorischen Einschränkungen zugänglich